Dienstags bis 21:00 geöffnet!

Ausstellungen 22.08.2014 – 11.01.2015 CHF 14.00/ red. CHF 10.00

Sammlungspräsentation

Neu in der Sammlung: August Gaul und Martin Lauterburg

Das Kunstmuseum Bern durfte im Sommer 2013 ein grosses Konvolut mehrheitlich kleinfiguriger Plastiken, aber auch die grosse Skulptur eines jungen Elefanten von August Gaul (1869-1921) als Dauerleihgabe der Zwillenberg-Stiftung entgegen nehmen.
Anlässlich der Überführung der 1973 gegründeten Martin Lauterburg-Stiftung in die Stiftung Kunstmuseum Bern gibt die Ausstellung zudem einen Einblick in das Schaffen des Berner Malers Martin Lauterburg (1891-1960). 

Die Sammlung wurde ab 1900 in Berlin durch die Familie Zwillenberg- Tietz begründet. Der in Hessen geborene August Gaul schuf im Berlin der Gründerzeit beinahe ausschliesslich Tierplastiken. Die Teilnahme an der Pariser Weltausstellung brachte ihm bei Privaten und Museen grössere Bekanntheit und eine Wertschätzung, die durch die Vermarktung über die Galeristen Bruno und Paul Cassirer tatkräftig gefördert wurde. Gaul war auch als Gründungsmitglied der Berliner Secession. Sein Repertoire reichte von realistischen Darstellungen einheimischer Tiere wie Schafe, Ziegen und Gänse bis zu den Exoten wie Löwen, Elefanten und Pinguinen, deren Verhalten er im Berliner Zoologischen Garten studierte.

Gezeigt wird auch eine Auswahl von Werken aus den Beständen der Martin Lauterburg-Stiftung und der Sammlung des Kunstmuseums Bern, darunter symbolhafte Atelier-Szenen, Blumenbilder und Porträts. Der heute beinahe vergessene Lauterburg war zu Lebzeiten in der Schweiz und in Deutschland ein hoch geschätzter Künstler, dessen eigenwilliger Stil sowohl expressionistische als auch altmeisterliche Züge aufweist. Neben Porträts (u.a. von Ricarda Huch), Stadt-Landschaften und religiösen Werken schuf der als «Geranienmaler» bekannte Lauterburg Blumenstillleben sowie eine Reihe von Atelier-Bildern, auf denen er sich selbst inmitten geheimnisvoll belebter Requisiten zeigt. Martin Lauterburg wurde am 14. Mai 1891 in Neuenegg geboren und verbrachte seine Kindheit nach dem frühen Tod des Vaters im Burgerlichen Waisenhaus Bern. Er besuchte das Freie Gymnasium und erhielt ersten Unterricht beim Landschaftsmaler Ernst Linck. 1910 reiste Lauterburg nach München, wo er die Kunstgewerbeschule besuchte und Mitglied der Künstlervereinigung Neue Sezession wurde. 1935 kehrte er nach Bern zurück und lebte bis zu seinem Tod am 9. Juni 1960 im Länggass-Quartier.