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Ausstellungen 07.05.2010 – 19.09.2010

Albert Anker. «Schöne Welt»

Im Jahr 2010 wird der 100.Todestag von Albert Anker (1.4.1831- 16.7.1910) feierlich begangen. Es finden Festveranstaltungen in Ins statt, die Post gibt eine Sondermarke heraus, Swissmint wartet mit einer Goldmünze auf und das Kunstmuseum Bern veranstaltet eine grosse repräsentative Ausstellung über das vielfältige Werk dieses zentralen Schweizer Künstlers. 

Die Jubiläumsausstellung im Kunstmuseum Bern zeigt Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Fayencen. Ausgangspunkt der Ausstellung ist die Anker-Schau, die das Kunstmuseum Bern 2007-2008 für vier japanische Museen veranstaltet hat und die auf überaus grosses Echo gestossen ist.

Die Ausstellung greift einige der typischen Anker-Themen auf:

Anker und sein Dorf

Ins, ein Ort im Seeland, der im 19. Jahrhundert grosse Entwicklungen durchmachte, war Albert Ankers Heimatdorf. Hier wuchs er auf und lebte er während vieler Jahre – auch wenn er im Winterhalbjahre jeweils Paris den Vorzug gab – und hier starb er. Zeitlebens hat er aktiv am Dorfleben teilgenommen, er kannte jedermann und gewann all die Eindrücke, die sich in seinem Werk spiegeln. Häufig dokumentierte er unspektakuläre Momente des unbeschwerten Zusammenlebens unterschiedlicher Generationen in der Dorfgemeinschaft.

Kinderwelten - Schule, Bildung und spielerisches Lernen

Anker war mit dem Bildungswesen vertraut und viele Jahre lang Sekretär der Schulkommission von Ins. Als Maler war er Zeuge der sozialen Veränderungen seiner Zeit. Seine Gemälde widerspiegeln die Entwicklung des Schul- und Bildungswesens der Schweiz. Anker engagierte sich für die Ideale, die das sich ausformende Schweizerische Bildungssystem prägten, und vermittelte durch sein Werk ein damals neues Verständnis von Kindererziehung und Bildung. Ebenso wichtig war ihm auch das spielerische Lernen. Kaum ein anderer Maler vor und nach ihm hat sich in jenem Jahrhundert so intensiv mit dem Motiv des spielenden Kindes befasst wie er.

Einzigartige Bildnisse

Ankers Bildniskunst verrät ein ausgesprochenes Bedürfnis nach Individualisierung. Neben dem bürgerlichen Auftragsporträts finden sich bei Anker in weit grösserer Anzahl die ohne konkreten Anlass entstandenen Bildnisse der Leute aller Generationen, die ihn in seinem ländlichen Alltag umgaben. Innerhalb der europäischen Kunst des 19. Jahrhunderts stehen Ankers Kinderdarstellungen einzigartig da: Er erfasste das Kind als kleine Persönlichkeit, unabhängig von der Rolle innerhalb seiner sozialen Schicht, von Alter und Geschlecht.