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Medienmitteilung Di 13.03.06

Sam Francis und Bern

Sam Francis

Die Ausstellung zeigt Sam Francis’ Beziehung zu Bern und seinen Einfluss auf die hiesigen Künstler. Der Fokus liegt dabei auf Werken der Mitte 50er bis frühen 60er Jahre. Sam Francis Schaffen wird in Beziehung gesetzt zu Werken der vier Berner Künstler Samuel Buri, Franz Fedier, Rolf Iseli und Peter Stein aus den Jahren 1956 – 1963 und zeigt die fruchtbare Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten und Herausforderungen in der Kunst. Die Ausstellung erzählt auch vom Übergreifen der amerikanischen Kunst auf den europäischen Kontinenten.

Im Dezember 1954 besuchte Arnold Rüdlinger, der damalige Direktor der Kunsthalle Bern, zusammen mit Eberhard W. Kornfeld Sam Francis in seinem Pariser Atelier. Die entstandenen Freundschaften sollten Ausgangspunkt für die intensive Beziehung von Sam Francis zu Bern werden. Rüdlinger brachte Sam Francis’ Werk nach Bern, welches erstmals 1955 in der Kunsthalle in der Aufsehen erregenden Ausstellung Tendances Actuelles 3 präsentiert wurde. Die grossformatigen, monochrom farbigen Ölgemälde sorgten für Kontroversen in der hiesigen Kunstlandschaft. Die Besucher wurden mit einer neuen Malweise, aber auch mit der unglaublichen Grösse der Leinwände konfrontiert. Francis’ Werk war geprägt von der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten; er erforschte in der ersten Schaffensphase bis 1956 die Bewegungskraft der Farbe und das Erlebnis des Raumes, wobei eine neue Art Malerei deutlich wurde: abstrakt-expressiv, roher und direkter als die gestische Malerei. Francis pflegte viele Kontakte zu Berner Künstlern, deren Werk einerseits durch Francis’ Ausstellungen und seine Präsenz in Bern stark geprägt wurden. Andererseits animierte Rüdlinger auch Berner Kunstschaffende nach Paris zu reisen und die Ateliers der progressiven Künstler, der sogenannten Tachisten, in der Kunstmetropole zu besuchen.

Von grosser Bedeutung war auch die Freundschaft zu Eberhard W. Kornfeld, der Francis während seinen zahlreichen Aufenthalten in Bern an verschiedenen Orten Ateliers zur Verfügung stellte. Ab 1957 stellte Eberhard W. Kornfeld regelmässig Francis’ Werk in der heutigen Galerie Kornfeld aus und animierte ihn 3 Jahre später zum Schaffen von graphischen Werken.

Die Werke von Buri, Fedier, Iseli und Stein zeigen jeweils unterschiedliche Anknüpfungspunkte zu Sam Francis’ Arbeiten und sind dabei exemplarisch auch für andere Berner Malerinnen und Maler dieser Zeit. Die ausgestellten Werke stammen aus diversen Schweizer Privatsammlungen.