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Medienmitteilung

Kunstmuseum Bern erhält 10 Meisterwerke der Klassischen Moderne

Kapitaler Sammlungszuwachs

Seit Mai ist das Kunstmuseum Bern um 10 bedeutende Meisterwerke der Klassischen Moderne reicher. Die Werke ergänzen die Bestände der Stiftung Othmar Huber, da sie aus der Sammlung des Stifters stammen und bisher im Besitz seiner Tochter waren. Das hochstehende Konvolut umfasst fünf Arbeiten von Paul Klee und je ein Werk von Ernst Barlach, Marc Chagall, Otto Dix, Maurice de Vlaminck sowie Marianne von Werefkin.

An der Sitzung des Stiftungsrates Othmar Huber wurde beschlossen, zehn wichtige Werke frühzeitig in die Stiftungsbestände und das Kunstmuseum Bern zu überführen. Die Überraschung und Freude von Direktor Matthias Frehner war gross, als dieser Beschluss innert kürzester Zeit umgesetzt wurde. Ein Team von Restauratorinnen und Museums-techniker konnte die wertvolle Fracht abholen.

Das Konvolut ist der wichtigste Sammlungszuwachs des Kunstmuseums Bern im Bereich der Klassischen Moderne seit der Schenkung von Georges F. Keller im Jahr 1981. Es gliedert sich hervorragend in die Sammlung des Museums ein, wo es bestehende Schwer-punkte ergänzt und Lücken schliesst. Von grosser Bedeutung ist natürlich die Gruppe von fünf Arbeiten Paul Klees, die den bisherigen Bestand dieses Künstlers um wichtige Aspekte bereichert. Besondere Erwähnung verdienen Krähenlandschaft (1925, 212) und Zwergmärchen (1925, 255), zwei herausragende Tafelbilder aus der Bauhaus-Zeit, die bisher in der Sammlung ungenügend repräsentiert war. Mit Barlachs Die Hexe auf den Scheitern kommt zu den beiden Bronzeplastiken Russische Bettlerin II und Begegnung (beide ebenfalls aus der Stiftung Othmar Huber) die erste Holzskulptur dieses bedeutenden expressionistischen Bildhauers hinzu; sie vermag besonders gut seine Auseinander-setzung mit der mittelalterlichen Kunst zu veranschaulichen. Chagalls Spätwerk La fuite en Egypte ergänzt aufs schönste unser frühes Meisterwerk Dédié à ma fiancée, während Otto Dix, Maurice Vlaminck und Marianne von Werefkin in der Gemäldesammlung des Museums bisher gar nicht vertreten waren. Besonders die Werke von Vlaminck und Werefkin schliessen sich aber ideal an bestehende Werkgruppen (von Derain bzw. Jawlensky und Kandinsky) an; Gemälde dieser Künstler standen seit längerem auf der Wunschliste unserer Sammlungspolitik.

Der Sammlungszuwachs wird im Herbst dieses Jahres im Rahmen einer geschlossenen Präsentation des Bestands der Stiftung Othmar Huber zu bewundern sein. Danach werden die fünf neuen Werke von Paul Klee ebenso wie diejenigen aus der Sammlung des Kunstmuseums dem Zentrum Paul Klee als Leihgaben zur Verfügung stehen.

Stiftung Othmar Huber
Die Stiftung wurde 1979 vom Glarner Augenarzt und Kunstsammler Othmar Huber gegründet. Das Stiftungsgut umfasst nur Kunstwerke, nämlich Gemälde, Skulpturen und graphische Blätter gemäss dem ursprünglichen Stiftungsinventar. Der massgebliche Teil der Kunstwerke ist im Kunstmuseum Bern domiziliert, je ein kleiner Teil im Kunsthaus Glarus und im Aargauer Kunsthaus. Zweck der Stiftung ist es, die Kunstwerke zu erhalten und nach Möglichkeit der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Präsident der Stiftung ist Rolf Marti-Huber seit 1979.