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Medienmitteilung Di 09.06.10

Don't Look Now - Die Sammlung Gegenwartskunst, Teil 1 11.06.2010 - 20.03.2011 Im Andenken an Toni Gerber (1932-2010)

Ich sehe, also weiss ich (nicht)

Das Kunstmuseum Bern zeigt Werke aus seiner Sammlung an internationaler Gegenwartskunst. Mit der kokettierenden Aufforderung Don’t look now – jetzt also nicht hinzusehen – , werden Werke präsentiert, die sich mit den Themen Sehen, Sichtbarkeit, Unsichtbarkeit und der visuellen Wahrnehmung an sich befassen.

Dies ist die erste Präsentation einer thematischen Reihe, die die internationale Sammlung von Gegenwartskunst des Kunstmuseums Bern sichtbar macht. Weil es für eine ständige Sammlungspräsentation von zeitgenössischer Kunst an Platz mangelt, sind diese reichen Bestände nicht immer zu sehen. Allzu oft heisst es dann für Interessierte: Schaut jetzt nicht hin, es gibt sowieso wenig Zeitgenössisches zu sehen.

Unsichtbares sichtbar machen
Das Motto Don't look now ist dem gleichnamigen Filmklassiker von Nicolas Roeg (1973) entlehnt. Der Film thematisiert die Tatsache, dass das Entscheidende oft nicht zu sehen ist oder übersehen werden kann. So fällt der Protagonist im Film dem Unglück zum Opfer, obschon die Warnungen unübersehbar waren. Das widersprüchliche Motto verweist auf die zentrale Rolle der visuellen Wahrnehmung beim Betrachten von Bildender Kunst. Die Werke in der Ausstellung thematisieren das Sichtbarmachen des Unsichtbaren oder des nicht Darstellbaren. Einige Werke beschäftigen sich mit der Wahrnehmung an sich. Andere laden zwar zum Hinschauen ein, geben aber «nichts» zu sehen. Das Eigentliche nicht gesehen zu haben, ist eine Erfahrung, die sich beim Betrachten von zeitgenössischer Kunst einstellen kann. Man sieht hin und sieht doch nichts.

Der unsichtbare Moment der Erkenntnis
So kreist die Ausstellung um die Frage, wie zeitgenössische Bildende Kunst den Betrachter zu Erkenntnis führt und wie sie mit dem Unsichtbaren umgeht. Sehen, zu Sehen geben, Sehen verunmöglichen, Unsichtbarkeit, Sichtbarkeit - diese Begriffe werden lustvoll erkundet, indem die Werke einander gegenübergestellt werden. 

Die Werke stammen aus den Beständen und Dauerleihgaben der am Kunstmuseum Bern domizilierten Stiftungen Stiftung Kunsthalle Bern, Stiftung Kunst Heute, Stiftung GegenwART, Bernische Stiftung für Fotografie, Film und Video (FFV), Hermann und Margrit Rupf-Stiftung, sowie aus den Beständen der Schenkung des verstorbenen Galeristen Toni Gerber und des Kunstmuseum Bern selbst.

Mit Werken von: Silvia Bächli, Herbert Brandl, Stefan Brüggemann, James Lee Byars, Hans Danuser, Joel Fisher, Ceal Floyer, Pia Fries, Christian Marclay, Olivier Mosset, Yves Netzhammer, Boris Nieslony, Meret Openheim, Nam June Paik, Markus Raetz, Tracey Rose, Christoph Rütimann, Adrian Schiess, Bill Viola, Rémy Zaugg