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Medienmitteilung Di 21.10.15

Silvia Gertsch, Xerxes Ach: Sinnesreize, 23.10.2015 – 21.02.2016

Silvia Gertsch, Xerxes Ach Sinnesreize

Das Kunstmuseum Bern zeigt vom 23.10.2015 bis 21.02.2016 «Silvia Gertsch, Xerxes Ach: Sinnesreize». In lockerer Anlehnung an die in den 1990er Jahren im Kunstmuseum Bern präsentierten Paarausstellungen gibt die Schau einen Überblick über das Schaffen von Silvia Gertsch (*1963) und Xerxes Ach (*1957) seit 1990. Trotz unterschiedlicher malerischer Sprachen suchen beide Berner Kunstschaffenden eine gültige Formulierung für ihre sinnlichen Erfahrungen und inneren Visionen. Inspiriert von Fotografien und starken ästhetischen Erlebnissen transformieren sie ihre Wahrnehmungen in Malerei.

Die Malerei von Silvia Gertsch (*1963 in Bern) und Xerxes Ach (*1957 in Esslingen am Neckar) ist vom Ringen um die Aufwertung der sinnlichen Wahrnehmung durchdrungen, die stark von Farbe und Licht als Sinnesreize und Oberflächenphänomene geprägt ist. Beide begannen in den 1980er Jahren professionell mit Malerei, trafen anfangs der 1990er Jahre aufeinander und arbeiten seither parallel in enger Lebensgemeinschaft an ihren je unterschiedlichen malerischen Projekten. Während Silvia Gertsch mit Hinterglasmalerei Momentaufnahmen von jungen Menschen im Sommer, beim Sonnenbaden, beim Schlendern auf der Strasse oder Kinder im selbstvergessenen Spiel zeigt, widmet sich Xerxes Ach ästhetischen Mikrophänomenen, die entstehen, wenn das Licht auf unterschiedliche Materialien trifft. Er erzeugt damit abstrakte Bildkompositionen, welche Farbe und Licht als elementare Ausdrucksmittel der Malerei in ihrer kompositorischen Vielseitigkeit und Kraft ausloten.

Realismus – Farbfeldmalerei
Trotz ihrer verschiedenartigen stilistischen Sprachen – Realismus hier und abstrakte Farbfeldmalerei dort – gehen Silvia Gertsch und Xerxes Ach in ihrer Arbeitsweise durchaus ähnlich vor. Ausgangspunkt für ihre Malerei sind Fotografien, welche flüchtige visuelle Reize festhalten. Im Fall von Gertsch sind es aus dem Leben gegriffene Szenen unbeschwerter Schönheit, welche die Künstlerin mit ihrer Mobiltelefonkamera erfasst und danach am Computer bearbeitet und zum Ausgangspunkt ihrer Hinterglasbilder macht. Xerxes Ach hingegen geht von Werbebildern, Abbildungen von Kunstwerken und Landschaftsfotografien aus, die er zur Vorlage nimmt, indem er einen Ausschnitt aus den vorgefundenen Licht- und Farberscheinungen vergrössert, in Malerei umsetzt und zu einer spirituellen und kosmischen Weltschau ausbaut. Beiden Kunstschaffenden gemeinsam ist die Beschäftigung mit der Flüchtigkeit des Lebens sowie die Erkundung intuitiver, sinnlicher Erkenntnis. Die Ausstellung «Silvia Gertsch, Xerxes Ach: Sinnesreize» geht sowohl den Gemeinsamkeiten als auch den Unterschieden im Schaffen des Künstlerpaares nach, das im Berner Mittelland lebt und arbeitet.

Im Zentrum stehen Farbe und Licht 
Die inszenierte Gegenüberstellung ihrer Werke ermöglicht in einem Parcours zeitgenössische Malerei seit den 1990er Jahren zu ergründen, welche Seherfahrungen reflektiert, die geprägt sind von bewegten Bildern auf Bildschirmen und dem fahlen Schein elektronischen Lichts. Nicht die Sujets ihrer Malerei sind wichtig, sondern die Art, wie sie jene malen und dabei mittels Farbe und Licht neue Atmosphären erzeugen: Xerxes Ach, indem er ohne kompositionelle Setzung oszillierende Farbräume schafft, und Silvia Gertsch, indem sie mit ihren Motiven eine paradiesische Utopie festhält, die durch überstrahlendes Licht und farbliche Sättigung Glücksgefühle zelebriert.

Erste gemeinsame Ausstellung in einer grösseren Schweizer Kunstinstitution
Das Kunstmuseum Bern zeigt nun mit «Silvia Gertsch, Xerxes Ach: Sinnesreize» zwei schon oft ausgezeichnete Berner Kunstschaffende, die Ausstellungen im In- und Ausland bestritten und in der Sammlung des Kunstmuseums verankert sind. Trotzdem gab es noch keine gemeinsame Ausstellung in einer grösseren Schweizer Kunstinstitution. In lockerer Anlehnung an die in den 1990er Jahren im Kunstmuseum Bern präsentierten Paarausstellungen wird diese Lücke nun gefüllt.

Kontakt: Michèle Thüring, , T +41 31 328 09 19
Bilder: Marie Louise Suter, , T +41 31 328 09 53