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Medienmitteilung Di 19.05.06

Wichtigster chinesischer Kunstpreis in Beijing vergeben

Kunstpreis

In Beijing wurden am 17. Mai die Preisträger des Chinese Contemporary Art Award (CCAA) bekannt gegeben. Unter ihnen sind drei Kunstschaffende, die anlässlich der Ausstellung Guangzhou. Künster/innen aus Kanton aus der Sammlung Sigg im Kunstmuseum Bern vom 11. März bis 5. Mai 2006 mit Werken vertreten waren. Der Preis, von Uli Sigg, dem bedeutendsten Sammler von chinesischer Gegenwartskunst, initiiert und von einer international renommierten Jury seit 1998 alle 2 Jahre vergeben, besteht in einem Barbetrag von 3000 US Dollar, noch wichtiger aber in einer Publikation und einem Ausstellungsprojekt, das anfangs September 2006 in Shanghai realisiert sein wird.

Zweck des Chinese Contemporary Art Award (CCAA)
Der Preis bezweckt besonders kreative und innovative chinesische Künstler auszuzeichnen, chinesische Gegenwartskunst bekannt zu machen und damit den Beitrag dieser Kunst zur Gegenwartskultur in China bewusst zu machen.

Für den Initianten des Kunstpreises und weltweit bedeutendsten Sammler chinesischer Gegenwartskunst, Uli Sigg, ist «eine unaufgeregte und sorgfältige Reflexion der gegenwärtigen Kunstproduktion, wie sie die Vergabe dieses Kunstpreises erfordert, in der derzeitigen Hektik des Marktes für die chinesische Gegenwartskunst höchst wünschenswert.»

Jury
Der Preis für chinesische Gegenwartskunst wurde 1998 erstmals und seither im Zweijahresrhythmus vergeben. Die Jury tagte am 15./16. Mai 2006 in Beijing und besteht aus Ruth Noack (Kuratorin der DOCUMENTA 12, Kassel, 2007), Fan Di’An (Direktor des Chinesischen Nationalmuseums in Beijing), Chris Dercon (Direktor Haus der Kunst, München), Ai Weiwei (Künstler, Beijing) und Uli Sigg (Gründer des Preises, Mauensee, Schweiz).

Kommentar der Jury zur Preisvergabe 2006 «Die Auswahl reflektiert sehr individuelle Positionen der chinesischen Gegenwartskunst von Künstlerinnen und Künstlern, zwischen 24- bis 46-jährig, die ihre Arbeiten unabhängig von Erwartungen entwickeln, wie sie der globalisierte Kunstmarkt, oberflächlich national oder thematisch ausgerichtete Ausstellungen und die so genannt internationale Kunst manch einer Biennale schaffen. Die ausgezeichneten Kunstschaffenden kombinieren technische und stilistische Disziplin mit Inhalten, die ihre eigene verletzliche Position in einem komplexen urbanen und gesellschaftlichen Umfeld aufzeigen. Ihre Reflexionen schliessen Rückgriffe auf Kunstformen der chinesischen Tradition wie auch generationsübergreifende Themen ein, und dies durch Gebrauch konventioneller wie auch neuer Medien. Sie konfrontieren nicht nur, sondern sie verbinden auch.»

Preisträger des Chinese Contemporary Art Award (CCAA) 2006:

Zheng Guogu - Preisträger CCAA 2006
Zeng Guogu’s lotet die Grenzen des künstlerischen Ausdrucks aus, er reflektiert sowohl soziale Veränderungen als auch chinesische Traditionen, verfolgt seine persönliche Vision auch unter schwierigen Umständen, initiert sein Umwelt zur Mitarbeit in seine Projekte, und arbeitet mit grosser formaler Präzision – dies alles weist auf eine starke künstlerische Intelligenz hin, welche die Jury einstimmig überzeugt hat.

Cao Fei - Beste junge Künstlerin, CCAA 2006
Cao Fei bringt die Gefühle und sozialen Umständen der chinesischen Grossstadt-Jugend visuell zum Ausdruck und nimmt dabei Bilder der Populärkultur auf, welche sie über Genres hinweg in überraschender und intelligenter Weise kombiniert.

Weitere Auszeichnungen an:

Chen Shaoxiong
Gong Jian
Hong Hao
Kan Xuan
Li Dafang
Liu Wei
Qin Ga
Qiu Anxiong
Zhou Xiaohu 

Huang Yongping, Gewinner des Kontributions-Preises für einen nachhaltigen und die chinesischen Künstler massgeblich beeinflussenden Beitrag zur Entwicklung und Rezeption der Gegenwartskunst Chinas. Huang Yongping repräsentiert eine frühe Pionier-Bewegung von chinesischen Künstlern, die Werke mit einer starken konzeptuellen Basis schufen. Er übt seit mehr als zwanzig Jahren einen fortwährenden Einfluss aus und ist Inspirationsquelle für chinesische Künstler in China aber auch im Ausland. Nachdem Huang nach Frankreich ausgewandert war, entwickelte er seine eigene internationale chinesische Kunst, ohne seine Basis zu verlieren.