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Comm. de Presse Lu 23.09.2019

Fateful Choices: Art from the Gurlitt Trove Ausstellung im The Israel Museum, Jerusalem

In Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Bern konnte eine Ausstellung von rund 100 Kunstwerken aus dem «Kunstfund Gurlitt» in Israel realisiert werden.

Unter dem Titel «Fateful Choices» präsentiert das Israel Museum in Jerusalem 110 Kunstwerke aus dem Nachlass des Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt (1895-1956), davon zahlreiche, die bislang noch nicht in Ausstellungen gezeigt worden sind. Die Exponate umfassen Gemälde, Skulpturen und Grafiken. Es finden sich darunter herausragende Einzelwerke der altdeutschen und der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, der französischen Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts sowie des deutschen Expressionismus. Vertreten sind Künstler wie Pieter Brueghel, Gustave Courbet und Pierre-Auguste Renoir, Emil Nolde, Ernst Ludwig Kirchner, Max Beckmann und Otto Dix.

In der Ausstellung werden die individuelle Entwicklung des Kunsthistorikers und Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt und die Kunstpolitik in der Weimarer Republik und im nationalsozialistischen Deutschland in Beziehung gesetzt. «Fateful Choice» thematisiert die verheerende Auswirkung der NS-Kunstpolitik auf die moderne Kultur und veranschaulicht die Dimensionen des Handelns mit Kunst vor dem Hintergrund der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik. Die Ausstellung im Israel Museum ermöglicht den Besuchern eine Auseinandersetzung mit den Erwerbungspraktiken Gurlitts und der Provenienz eines jeden Werks.

Der «Kunstfund Gurlitt» 
Der Kunstfund Gurlitt umfasst insgesamt 1'566 Positionen. Der Sohn des Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt, Cornelius Gurlitt (1932–2014) hat das Kunstmuseum Bern 2014 testamentarisch zum Alleinerben bestimmt. Bereits in einer grundlegenden Vereinbarung haben sich nach dem Tod Cornelius Gurlitts das Kunstmuseum Bern, die Bundesrepublik Deutschland und der Freistaat Bayern zur Aufklärung der Werkprovenienzen und zur Rückgabe von Raubkunst bekannt. Nach aktuellem Forschungsstand konnten neun Werken als Raubkunst identifiziert werden; bis August 2019 konnten sechs Werke an Nachfahren der rechtmässigen Eigentümer restituiert werden. 

Kulturstaatsministerin Monika Grütters sagt: «Die Präsentation der bereits in Deutschland und in der Schweiz gezeigten Ausstellung zum Kunstfund Gurlitt in Jerusalem ist ein wichtiger Schritt in der kulturellen Zusammenarbeit und ein großes Vertrauenssignal zwischen Deutschland und Israel. Wir sind uns bewusst, dass die Aufarbeitung dieses Bestands weltweit von großer Bedeutung ist – vor allem in der Heimat vieler Holocaust-Überlebender und ihrer Nachkommen. Wir sehen es in Deutschland als unsere historisch begründete Pflicht an, auch den menschlichen Schicksalen hinter den geraubten und entzogenen Kunstwerken gerecht zu werden. Dazu trägt diese Ausstellung im Israel Museum bei, wofür ich der Kuratorin Shlomit Steinberg, Mitglied der Taskforce ‹Schwabinger Kunstfund› zur Aufklärung der Werkprovenienzen, sehr dankbar bin. Die erfolgreiche Kooperation des Israel Museums, des Kunstmuseums Bern und der Bundeskunsthalle in Bonn bei der Arbeit an dieser Ausstellung zeigt, wie wichtig und ertragreich die internationale Zusammenarbeit für die Aufarbeitung des NS-Kunstraubes ist.»

«Das Kunstmuseum Bern hatte im Jahr 2014 die Erbschaft Gurlitt angenommen, um zur Erforschung der Herkunft der Werke sowie des historischen Kontexts beizutragen, unkomplizierte Restitutionen von Raubkunst zu ermöglichen sowie den Zugang der Öffentlichkeit zum Konvolut Gurlitt sicherzustellen. Es freut uns ganz besonders, mit dieser Ausstellung die Causa Gurlitt der israelischen Öffentlichkeit unmittelbar zugänglich machen zu können», erläutert Dr. Marcel Brülhart, Mitglied der Dachstiftung Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee, Beauftragter Causa Gurlitt.

Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Katalog (Ivrit/Englisch).

Eine Kooperation von The Israel Museum, Kunstmuseum Bern und Bundeskunsthalle in Bonn.

Ausstellungskuratorin
Dr. Shlomit Steinberg, The Israel Museum Jerusalem

Kontakt 
Maria-Teresa Cano
Leiterin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee, , T +41 31 328 09 44

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